Dirk Donker Curtius

Dirk Donker Curtius

Dirk Donker Curtius (* 19. Oktober 1792 in Rotterdam; † 17. Juli 1864 in Spa, Belgien) war ein niederländischer liberaler, später konservativer Politiker und Redakteur. Kurzzeitig war er Vorsitzender des Ministerrates.

Leben

Donker Curtius war Sohn des Präsidenten des Obersten Gerichtshofs. Nach der gymnasialen Ausbildung am Atheneum Illustre in Amsterdam studierte er Rechtswissenschaften in Leiden, wo er auch promovierte. Ab 1812 war er Rechtsanwalt in Den Haag. Wegen der Weigerung, Mitglied der Ehrenlegion für Kaiser Napoleon zu werden, wurde er 1813 inhaftiert, konnte aber als Dienstbote verkleidet aus der Haft in Metz nach Den Haag flüchten.

1848 war er Mitglied der Grundgesetz-Kommission und Justizminister. Für kurze Zeit war er vom 17. Mai bis 4. Juni 1849 Vorsitzender des Ministerrates. Donker Curtius stritt als Jurist, Politiker und Redakteur für Grundrechte wie Pressefreiheit, Abschaffung von Körperstrafen (zum Beispiel: Brandmarkungen) und für Ministerielle Verantwortung gegenüber dem Parlament und dessen direkte Wahl. Wegen Niederlagen bei entsprechenden Gesetzesentwürfen trat er 1848 als Minister und 1849 als Vorsitzender des Ministerrates zurück. Von Februar 1849 bis August 1850 vertrat er den Wahlkreis Almelo in der Zweiten Kammer der Generalstaaten im Niederländischen Parlament. Als er 1853–1856 erneut Justizminister wurde, konnte er seine Gesetzeseingaben doch noch erfolgreich durchbringen.

1856 wurde ihm der Ehrentitel eines Staatsministers verliehen.

Als Redakteur schrieb er für den Arnhemsche Courant und die niederländische Oppositionszeitung De Standaard. Sein Bruder Willem Boudewijn, ebenfalls Abgeordneter in der Zweiten Kammer, brach mit ihm wegen seiner oppositionellen Haltung zum König.

Siehe auch

  • Geschichte der Niederlande

Weblinks

  • Eintrag auf parlement.com (niederländisch)

seit Durchsetzung der Ministerverantwortlichkeit 1848: Gerrit Schimmelpenninck | Dirk Donker Curtius | Jacob de Kempenaer | Johan Rudolf Thorbecke | Floris Adriaan van Hall | Justinus van der Brugghen | Jan Jacob Rochussen | Floris Adriaan van Hall | Jacob van Zuylen van Nijevelt | Schelto van Heemstra | Johan Rudolf Thorbecke

seit Durchsetzung der Parlamentsherrschaft 1866: Isaäc Dignus Fransen van de Putte | Julius van Zuylen van Nijevelt | Pieter Philip van Bosse | Johan Rudolf Thorbecke | Gerrit de Vries | Jan Heemskerk | Joannes Kappeyne van de Coppello | Constantijn Theodoor van Lynden van Sandenburg | Jan Heemskerk | Æneas Mackay | Gijsbert van Tienhoven | Joan Röell | Nicolaas Pierson | Abraham Kuyper | Theo de Meester | Theo Heemskerk | Pieter Cort van der Linden

seit Einführung des allgemeinen Wahlrechts 1918/1922: Charles Ruijs de Beerenbrouck | Hendrik Colijn | Dirk Jan de Geer | Charles Ruijs de Beerenbrouck | Hendrik Colijn | Dirk Jan de Geer | Pieter Sjoerds Gerbrandy

seit Kriegsende 1945: Wim Schermerhorn | Louis Beel | Willem Drees | Louis Beel | Jan de Quay | Victor Marijnen | Jo Cals | Jelle Zijlstra | Piet de Jong | Barend Biesheuvel | Joop den Uyl | Dries van Agt | Ruud Lubbers | Wim Kok | Jan Peter Balkenende | Mark Rutte

Normdaten (Person): GND: 172529778 (lobid, OGND, AKS) | LCCN: n81084521 | VIAF: 1335756 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Donker Curtius, Dirk
KURZBESCHREIBUNG niederländischer Staatsmann
GEBURTSDATUM 19. Oktober 1792
GEBURTSORT Rotterdam
STERBEDATUM 17. Juli 1864
STERBEORT Spa, Belgien