Fritz Wolfsberger

Fritz Wolfsberger (* 10. März 1902 in Müllheim (Baden); † 12. Februar 1959 in Freiburg im Breisgau) war ein alemannischer Heimatdichter.

Leben

Wolfsberger war ein Sohn des Karl Friedrich Wolfsberger und dessen Ehefrau Magdalena geborene Hirzler. Er besuchte die Volksschule in Müllheim und begann 1916 eine Druckerlehre bei den Markgräfler Nachrichten. Von 1924 bis 1932 arbeitete Wolfsberger als Setzer in einer Druckerei in Dinglingen. 1931 heiratete er Luise Peters aus Basel, um ein Jahr später auch dorthin zu ziehen. Er gründete eine eigene Druckerei in Basel, die er bis zu seiner Ausweisung 1945 betrieb. Die Schweiz verfügte die Ausweisung, da er als „fanatischer und einsatzbereiter Nationalsozialist“ mit Beziehungen zu schweizerischen rechtsextremen Bewegungen eingestuft wurde. Obwohl in der Schweiz lebend, war Wolfsberger 1941 der NSDAP beigetreten.[1] Er kehrte nach der Ausweisung aus der Schweiz nach Müllheim zurück und war später als Leiter einer Druckerei tätig.

Wolfsberger war 1948 Gründungsmitglied des Hebelbundes Müllheim und von 1950 bis 1959 dessen Vorsitzender (Hebelvogt). In dieser Funktion förderte er nicht nur das Gedenken an Johann Peter Hebel und die alemannische Sprache allgemein, sondern belebte auch eingeschlafenes Brauchtum und sorgte sich um Bau- und Kleindenkmäler.[2]

Wolfsberger verfasste eine Vielzahl alemannischer Gedichte und auch eine Anzahl von Erzählungen und lokalgeschichtlichen Beiträgen. Diese wurden vornehmlich in der vom Hebelbund herausgegebenen Zeitschrift Die Markgrafschaft publiziert. Eine Auswahl seiner Gedichte wurde 1956 als Buchbändchen mit dem Titel Zwische Blaue un Rhy. Alemannische Gedichte.[3] publiziert und 1984 nochmals neu aufgelegt. Einige seiner Gedichte vertonte Franz Philipp.

Der Theologe Hanspeter Wolfsberger ist eines von fünf Kindern von Fritz Wolfsberger.

Schriften (Auswahl)

  • Zwische Blaue un Rhy. Alemannische Gedichte. Hebelbund, Müllheim (Baden) 1956. 86 S.
  • Unsre Reggehager. In: Das Markgräflerland. Geschichtsverein, Schopfheim Bd. 23 (1961), 1, S. 165 Digitalisat der UB Freiburg

Eine Vielzahl von Beiträgen in der Zeitschrift Die Markgrafschaft kann über das Autorenverzeichnis in Wikisource gefunden und in Wikisource auch online aufgerufen werden.

Ehrungen

In Müllheim ist eine Straße nach Fritz Wolfsberger benannt.

Literatur

  • Leopold Börsig: Fritz Wolfsberger. In: Die Markgrafschaft, Heft 2/1959, S. 2 Digitalisat der UB Freiburg
  • Hebelbund Müllheim: Nachruf auf Fritz Wolfsberger. In: Die Markgrafschaft, Heft 2/1959, S. 2 Digitalisat der UB Freiburg
  • Richard Nutzinger: Meinem Freund Fritz Wolfsberger zum Gedenken. In: Die Markgrafschaft, Heft 4/1959, S. 9 Digitalisat der UB Freiburg
  • Leopold Börsig: Sein Platz blieb leer. Gedanken zum ersten Todestag Fritz Wolfsbergers. In: Die Markgrafschaft, Heft 2/1960, S. 3–4 Digitalisat der UB Freiburg
  • Fritz Fischer: Fritz Wolfsberger. In: Das Markgräflerland. Geschichtsverein, Schopfheim Jg. 1985, H. 1, S. 168–169 Digitalisat der UB Freiburg
Wikisource: Fritz Wolfsberger im Autorenregister der Zeitschrift „Die Markgrafschaft“ – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise

  1. Landesarchiv Baden-Württemberg. Staatsarchiv Freiburg. Spruchkammer Südbaden: DNZ-Akten / ca. 1946–1952. D 180/2 Nr. 68959 Wolfsberger, Fritz
  2. Siehe Börsig (1959), S. 4
  3. Der Titel lautet auf Schriftdeutsch Zwischen Blauen und Rhein. Gemeint ist die Gegend zwischen dem Berg Hochblauen und dem Oberrhein — Wolfsbergers Heimat —, in der auch Badenweiler und Müllheim liegen.
Normdaten (Person): GND: 1012373630 (lobid, OGND, AKS) | VIAF: 171612967 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Wolfsberger, Fritz
ALTERNATIVNAMEN Klemmbach, Fritz vom (Pseudonym)
KURZBESCHREIBUNG deutscher Heimatdichter (Markgräfler Land)
GEBURTSDATUM 10. März 1902
GEBURTSORT Müllheim (Baden)
STERBEDATUM 12. Februar 1959
STERBEORT Freiburg im Breisgau