Leopold Nitsch

Leopold Nitsch
Personalia
Geburtstag 14. August 1897
Sterbedatum 18. Jänner 1977
Position Außenläufer
Junioren
Jahre Station
1911–1915 Rapid Wien
Herren
Jahre Station Spiele (Tore)1
1915–1927 Rapid Wien
Nationalmannschaft
Jahre Auswahl Spiele (Tore)
1915–1926 Österreich
Stationen als Trainer
Jahre Station
1924 Bulgarien
1928–1936 Rapid Wien (Jugend)
1936–1945 Rapid Wien
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.

Leopold Nitsch (* 14. August 1897 in Wien; † 18. Jänner 1977) war ein österreichischer Fußballspieler und späterer -trainer.

In seiner aktiven Karriere wurde Leopold Nitsch als linker Seitenhalf sechsmal österreichischer Meister mit der Wiener Rapid, stand im Finale des Mitropapokals und war ein knappes Jahrzehnt Stammspieler in der österreichischen Nationalmannschaft. Als Trainer gewann er dreimal die österreichische sowie einmal die deutsche Meisterschaft und einmal den deutschen Pokal mit Rapid und begleitete die bulgarische Nationalmannschaft zu den Olympischen Spielen 1924.

Karriere

Leopold Nitsch wurde als „exzellent im Stellungsspiel und Annahme, unauffällig aber wirkungsvoll“ beschrieben. Er kam 1911 in die Nachwuchsmannschaft der Wiener Rapid und rückte vier Jahre später in die Kampfmannschaft der Schönecker-Ära auf. Leopold Nitsch gewann bereits in der folgenden Saison 1915/16 seinen ersten österreichischen Meistertitel und debütierte am 3. Oktober 1915 beim 4:2-Sieg im Klassiker gegen Ungarn in der österreichischen Nationalmannschaft. Der Seitenhalf dominierte bald mit seinem Team die Meisterschaft, holte 1917, 1919, 1920, 1921 und 1923 fünf weitere Titel und siegte auch in den ersten beiden offiziellen Cupbewerben des ÖFB 1919 und 1920 gegen den Sport-Club beziehungsweise die Amateure im Endspiel.

Nachdem die etwas überalterte Rapid-Mannschaft 1924 im Umbruch stand, wechselte auch Nitsch ins Trainermetier. Mit der bulgarischen Nationalmannschaft nahm er an den Olympischen Spielen 1924 in Paris teil, schied dort 0:1 gegen Irland aus. Er selbst kehrte allerdings bald wieder unter die Aktiven zurück und spielte bei Rapid gegen Ende seiner Karriere noch als Verteidiger. Mit dem 3:0-Sieg im ÖFB-Cup-Finale gegen die Austria auf der Hohen Warte qualifizierte er sich schließlich noch für den ersten Mitropapokal 1927. Rapid erreichte das Endspiel, unterlag dort Sparta Prag 2:6 und 2:1. Leopold Nitsch kam in beiden Partien zum Einsatz und beendete nach dieser Saison endgültig seine aktive Karriere.

In der Folgezeit arbeitete er von 1928 bis 1936 als Nachwuchstrainer bei Rapid und löste anschließend Edi Bauer als Trainer der Kampfmannschaft ab. Leopold Nitsch begleitete die Mannschaft durch die Zeit des Zweiten Weltkrieges, in der der österreichische Fußball in den reichsdeutschen integriert wurde. Am 21. Mai 1938 beantragte er die Aufnahme in die NSDAP und wurde rückwirkend zum 1. Mai desselben Jahres aufgenommen (Mitgliedsnummer 6.303.894).[1][2] Mit Rapid gewann er in dieser Epoche 1938 den Tschammerpokal mit einem 3:1 im Finale gegen den FSV Frankfurt und 1941 die deutsche Meisterschaft mit einem 4:3 gegen den FC Schalke 04 vor 100.000 Zuschauern im Berliner Olympiastadion. Schließlich konnte er mit seiner Mannschaft drei weitere Male österreichischer Meister werden, damals „Ostmarkmeister“ genannt.

Am 31. Jänner 1977 wurde Leopold Nitsch am Baumgartner Friedhof (Gruppe 13, Nummer 25) beerdigt.

Erfolge

Spieler

Trainer

Weblinks

  • Leopold Nitsch im Rapid-Archiv
  • Leopold Nitsch (Spielerprofil) in der Datenbank von transfermarkt.de
  • Leopold Nitsch (Trainerprofil) in der Datenbank von transfermarkt.de
  • Leopold Nitsch in der Datenbank von weltfussball.de

Einzelnachweise

  1. Bundesarchiv R 9361-IX KARTEI/30691222
  2. Der SK Rapid im Nationalsozialismus
Tschammerpokal

1935: Richard Michalke | 1936: Heinrich Pfaff | 1937: Hans Schmidt | 1938: Leopold Nitsch | 1939: Alwin Riemke | 1940, 1941: Georg Köhler | 1942: Max Schäfer | 1943: Friedrich Gschweidl

DFB-Pokal

1953: Karl Hohmann | 1954: Georg Wurzer | 1955: Adolf Patek | 1956: Ludwig Janda | 1957: Willibald Hahn | 1958: Georg Wurzer | 1959: Hans Wendlandt | 1960: Bernd Oles | 1961: Georg Knöpfle | 1962: Herbert Widmayer | 1963: Martin Wilke | 1964: Max Merkel | 1965: Hermann Eppenhoff | 1966, 1967: Zlatko Čajkovski | 1968: Willi Multhaup | 1969: Branko Zebec | 1970: Kurt Schreiner | 1971: Udo Lattek | 1972: Ivica Horvat | 1973: Hennes Weisweiler | 1974, 1975: Dietrich Weise | 1976: Kuno Klötzer | 1977, 1978: Hennes Weisweiler | 1979: Hans-Dieter Tippenhauer | 1980: Otto Rehhagel | 1981: Lothar Buchmann | 1982: Pál Csernai | 1983: Rinus Michels | 1984: Udo Lattek | 1985: Karl-Heinz Feldkamp | 1986: Udo Lattek | 1987: Ernst Happel | 1988: Karl-Heinz Feldkamp | 1989: Horst Köppel | 1990: Karl-Heinz Feldkamp | 1991: Otto Rehhagel | 1992: Michael Lorkowski | 1993: Dragoslav Stepanović | 1994: Otto Rehhagel | 1995: Bernd Krauss | 1996: Eckhard Krautzun | 1997: Joachim Löw | 1998: Giovanni Trapattoni | 1999: Thomas Schaaf | 2000: Ottmar Hitzfeld | 2001, 2002: Huub Stevens | 2003: Ottmar Hitzfeld | 2004: Thomas Schaaf | 2005, 2006: Felix Magath | 2007: Hans Meyer | 2008: Ottmar Hitzfeld | 2009: Thomas Schaaf | 2010: Louis van Gaal | 2011: Ralf Rangnick | 2012: Jürgen Klopp | 2013: Jupp Heynckes | 2014: Pep Guardiola | 2015: Dieter Hecking | 2016: Pep Guardiola | 2017: Thomas Tuchel | 2018, 2019: Niko Kovač | 2020: Hansi Flick | 2021: Edin Terzić | 2022: Domenico Tedesco | 2023: Marco Rose

Leopold Nitsch | Willibald Stejskal | Pawel Grosdanow | Károly Nemes | Otto Feist | Károly Fogl | Nikola Kalkandschiew | Iwan Batandschiew | Geno Mateew | Stanislav Toms | Kostantin Masnikow | Iwan Radoew | Franz Köhler | Todor Konow | Mihail Manow | Rezső Somlai | Ljubomir Angelow | Andor Hajdú | Stojan Ormandschiew | Krum Milew | Georgi Patschedschiew | Béla Volentik | Rudolf Vytlačil | Dobromir Taschkow | Stefan Boschkow | Wassil Spassow | Christo Mladenow | Zwetan Iltschew | Atanas Parschelow | Iwan Wuzow | Boris Angelow | Krassimir Borissow | Dimitar Penew | Christo Bonew | Dimitar Dimitrow | Stojtscho Mladenow | Plamen Markow | Christo Stoitschkow | Stanimir Stoilow | Lothar Matthäus | Ljuboslaw Penew | Iwajlo Petew | Petar Chubtschew | Krassimir Balakow | Georgi Dermendschiew | Jassen Petrow | Georgi Iwanow | Mladen Krstajić

Personendaten
NAME Nitsch, Leopold
KURZBESCHREIBUNG österreichischer Fußballspieler und -trainer
GEBURTSDATUM 14. August 1897
GEBURTSORT Wien
STERBEDATUM 18. Januar 1977